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VAA-on-tour: Über den Dächern von Soest - die Restaurierung der Wiesenkirche

VAA on Tour - Wiesenkirche in Soest

​Da unsere beliebte -Veranstaltung über zwei Jahre coronabedingt nicht durchgeführt werden konnte, war es etwas Besonderes, nun wieder unterwegs zu sein - diesmal ging es nach Soest,

um tief in alte Kirchenbaukunst einzutauchen. Bei bestem Spätsommerwetter trafen sich VAA-Mitglieder, Freunde und Gäste vor dem Portal der 700 Jahre alten, gotischen Hallenkirche St. Maria zur Wiese mit dem Steinmetzmeister Stefan Stubenhofer, der zuerst durch die Kirche führte. Innen empfing uns ein hoher, lichtdurchfluteter Kirchenraum unter graziler Deckenwölbung getragen von filigranem Bündelpfeilerwerk.

Die hohen Fensteröffnungen mit frisch gereinigten Original-Fensterscheiben im Chor ermöglichten ein zauberhaftes Farbspiel biblischer Motive. Auch das mittelalterliche Fenster mit dem Westfälischen Abendmahl und lokalem Bezug zu Schinken, Schweinskopf, Korn und Pumpernickel beeindruckte uns - wie gut, dass die alten Fenstergläser vor den Kriegen der letzten Jahrhunderte jedes Mal gesichert werden konnten, die seltenen Kostbarkeiten blieben so der Nachwelt als kulturelles Erbe erhalten. Die mächtige Doppelturmanlage sei seinerzeit eigentlich nur das Privileg von Dombauten gewesen - so der Steinmetzmeister- aber Soest war etwas Besonderes: immerhin hatte hier der Dombaumeister von Köln seinerzeit persönlich gewirkt und so seinen Einfluss ausüben können.

Dann ging es mit einem Lastenaufzug hinauf auf das Podest des eingerüsteten Nordturms in luftiger Höhe von 75 m: hier ergab sich ein wunderbarer Fernblick bis weit zum östlich gelegenen Erwitte mit seinen Zementwerken und den im Bau befindlichen Windrädern, nach Westen mit Blick Richtung Werl und Unna, nach Süden Richtung Haarstrang, hinter dem sich der Möhnesee befindet sowie nach Norden mit Blick zu den Beckumer Bergen. Unter uns die verwinkelten Häuserstrukturen, Gärten und Plätze von Soest sowie das historische Lokal „Zum Wilden Mann“, wo wir anschließend einkehren wollten.

Der Steinmetzmeister erklärte die Arbeitsweise, die Art der Reinigung und Neuverfugung -  bereit liegende Steinblöcke mit handgefertigten Verzierungen sollten nach Entnahme der verwitterten Steine in die dann entstandenen Freiräume neu eingesetzt werden. Am gegenüberliegenden, bereits fertiggestellten Südturm gab es sichtbare Erfolge: die Flächen hoben sich vom witterungsempfindlichen Gestein des noch zu bearbeitenden Turms deutlich ab. Noch heute wird mit ähnlichem Handwerkszeug wie vor Jahrhunderten gearbeitet - Kehlungen und Figuren entstehen immer noch durch künstlerische Handarbeit mit Hammer, Meißel und Schablone,  durch keine Maschine ersetzbar. Maßwerke, Fialen und Türmchen – alte und neue Steinmetzarbeiten waren aus nächster Nähe zu betrachten, jedes Stück ein Unikat. Eine seltene Gelegenheit verbunden mit einem großartigen Gefühl - dort oben so nah bei den Türmen, deren Steine einst aus dem Grünsandstein einer Nachbarstadt gewonnen wurden, heute den hellen, weniger empfindlichen Obernkirchener Steinbrüchen entstammen. 

Anschließend besichtigte die Gruppe das Innere der über 500 Jahre alten, kolossalen Dachkonstruktion mit den gewaltigen Eichenholzstämmen, bevor es mit dem Lastenaufzug auf sicheren Boden in die Dombauhütte ging. Hier, um die Steinmetzarbeiten in der Herstellungsphase zu besichtigten, wo das Befragen, Diskutieren und Vergleichen mit heutigem Baugeschehen fortgesetzt wurde. Nach dreistündiger, beeindruckender Führung und intensiver Diskussion freuten wir uns - in Erinnerung an das zuvor wahrgenommene Westfälische Abendmahl – im „Wilden Mann“ die Soester Küche zu testen – aber nicht ohne zuvor eine großzügige Spende der VAA für den Erhalt der Wiesenkirche zu hinterlassen.                    

GB / Fotos VAA

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Mehr als ein Sommerfest

Impressionen vom Sommerfest 2022 der AKNW

Das Sommerfest der Architektenkammer in  der herrlichen Düsseldorfer Rheinterrasse mit Kollegen und Freunden, bei traditionell gutem Wetter, Sonnenuntergang, guten Gesprächen, Musik und Verpflegung war immer etwas Besonderes - 

- etwas alle Mitglieder Verbindendes und Verlässliches, auf das man sich schon lang vorher freute. Es war fast schon Teil der Kammer-Genetik und quasi mit der Aufnahme mitgebucht – undenkbar, dass es mal ausfallen könnte. Und doch passierte es. 

Umso größer das Echo in gelöster Stimmung nach zwei Jahren geduldiger Zurückgezogenheit - ahnend, dass wir diesen Moment des Wiedersehens festhalten müssen und dankbar dafür, dass dies Fest überhaupt stattfinden konnte. Auch die Kolleginnen und Kollegen der VAA trafen sich wie gewohnt auf der mit Platanen bepflanzten Außenterrasse und genossen lange die stimmungsvolle Atmosphäre hoch über dem Rhein. 

Die fast 100 Jahre alte Rheinterrasse ist zusammen mit Tonhalle und Ehrenhof Bestandteil eines bemerkenswerten, expressionistischen Gebäude- und Gartenensembles auf der östlichen Rheinseite. Hier zeigt der Backsteinexpressionismus im Äußeren wie im Inneren der Gebäude beindruckend seine  skulpturale Ornamentik. Schon dieser Besuch ist lohnenswert.

Erst spät abends ging man auseinander in der Hoffnung auf ein Wiedersehen am gleichen Ort, zur gleichen Zeit mit den gleichen und weiteren tollen Menschen - nur ein Jahr später. Architekt*innen und Planer*innen  brauchen, wie sich zeigte, den Dialog auch in ganz großer Runde -  gern beim kleinen Bier wieder an diesem wundervollen Ort. Vor allem um in diesen besonderen Zeiten den Zusammenhalt zu stärken, den Austausch zu fördern und die Zukunft neu zu denken.
G.B.

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Freistellung für Kammerarbeit jetzt erstmals gesetzlich abgesichert

Mit der Verabschiedung der Neufassung des Baukammerngesetzes durch den Landtag Nordrhein-Westfalen am 24. November 2021 ist der Anspruch auf Freistellung für die Ausübung berufspolitischer Tätigkeiten gesetzlich verankert worden. Der Gesetzgeber hat damit eine Anregung der AKNW aufgegriffen, die wiederum auf eine Initiative der VAA zurückgeht.

Die VAA hatte in der Vertreterversammlung  2019 beantragt, dass die AKNW in diesem Sinne tätig werden sollte. Für angestellte und beamtete Architektinnen und Architekten greift damit eine ähnliche Regelung für die berufspolitische Mandatstätigkeit, wie dies schon seit langem für die Ausübung von kommunalpolitischen Mandaten gilt. Konkret bedeutet dies: Arbeitgeber müssen angestellten und beamteten Architektinnen und Architekten eine zeitliche Freistellung ohne Vergütung gewähren. Auf Initiative der VAA ist damit ein weiterer wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung der abhängig Beschäftigten in der berufspolitischen Vertretung erreicht worden. 

Der Dank der angestellten Kolleginnen und Kollegen geht auch an Büroinhaberinnen und Büroinhaber, die bereits in der Vergangenheit die berufspolitische Arbeit durch Freistellungen ermöglicht und unterstützt haben. Der entsprechende Passus findet sich in § 6 Organe der Baukammern, Absatz 4: „Die Mitglieder der Organe und Ausschüsse sind für die Zeit der Ausübung ihres Mandats von ihrer Verpflichtung zur Arbeit freizustellen. Zur Ausübung des Mandats gehören Tätigkeiten, die mit dem Mandat in unmittelbarem Zusammenhang stehen.“                                 

MK

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VAA-Mitgliederversammlung 2022 in Oberhausen

VAA MV 2022 in Oberhausen

Der September stand bei der VAA im Zeichen der Mitgliederversammlung. Am 10. September hat man sich im Bert-Brecht-Haus in Oberhausen zusammengefunden. Der Vormittag diente dem Austausch der Mitglieder und des Vorstandes. Die für eine MGV notwendigen Regularien wurden abgestimmt und über Ergebnisse aus Ausschüssen, Vorstand, etc. berichtet.

Die Mittagspause wurde abgerundet durch eine Stadtführung durch die Innenstadt von Oberhausen, bei welcher mehr interessante Informationen zusammengekommen sind, als ich es mir für eine Stadt wie Oberhausen überhaupt vorstellen konnte. Zu guter Letzt wurde auch ausgiebig über das Bert-Brecht-Haus berichtet. 

Wie auch schon das Baukunstarchiv NRW auf seiner Homepage zu berichten weiß, handelt es sich um ein Gebäude nach dem Entwurf des Architekten Otto Scheib (1893 – 1965). Die markante Gebäudeform an der Südseite erinnert mit seiner verjüngten Gebäudeecke stark an das zuvor errichtete Chile-Haus von Fritz Höger in Hamburg. In seiner ursprünglichen Nutzung waren im Bert-Brecht-Haus sowohl die Lokalzeitung Ruhrwacht wie auch ein Warenhaus beheimatet. Heute findet man dort unter anderem die Volkshochschule und ein Café. Im Jahre 2011 wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten ebenfalls der angrenzende Saporoshje-Platz erneuert, welcher mittlerweile auch in regelmäßigen Abständen für kulturelle Veranstaltungen wie die „Nacht der Bibliotheken“ oder die Kulturnacht „SchlaflO.s“ genutzt wird. Die Stadtführung war recht spontan organisiert worden, weil die eigentliche Besichtigung des Altmarktgartens auf dem Dach des Jobcenters nicht stattfinden konnte. Schade!

Im Anschluss an die Stadtführung wurde die MGV fortgesetzt. Unter anderem galt es, berufspolitische Anträge zur VVS zu besprechen und zu formulieren, da diese in diesem Jahr erstmals schon einige Wochen im Voraus der AKNW zuzusenden sind, um den Ablauf am Tag der Kollegengruppentreffen (1. Tag vor der VVS) zu entzerren. Am Ende des Tages kann man resümieren, dass es anregende und intensive Gespräche gegeben hat, welche zeigen, dass die Mitglieder motiviert sind, sich auch weiterhin berufspolitisch einzubringen. In diesem Sinne sage ich danke für die rege Teilnahme und freue mich auf die nächste VAA - MGV, welche für das Frühjahr 2023 geplant ist.

ST

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Die VAA findet man jetzt auch auf Instagram

die VAA jetzt auch auf Instagram

Ab sofort hat die VAA auch auf Instagram.com einen Auftritt. Er ist erreichbar unter VAANRW.
Der Account wurde erst kürzlich eingerichtet und lebt davon, wenn er von möglichst vielen Usern geteilt wird. Gepflegt wird der Auftritt von unserem Mitglied Sascha Tschorn, der auch gern Inhalte veröffentlicht oder für Rückfragen zur Verfügung steht.

Zur Zeit befinden sich naturgemäß erst wenige Post's auf der Seite, was sich hoffentlich bald ändern wird. Hier kann sich jeder mit Beiträgen und Fotos, die inhaltlich mit der VAA im Zusammenhang stehen, beteiligen.

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