VAA in Dortmund: morgens Klausur, mittags Hochofen, abends BergmannBier

Mitte September kamen Mitglieder der VAA zu ihrer traditionellen Klausurtagung in der Sparkassenakademie NRW am Phoenix See in Dortmund zusammen, um in den Räumen der 800 Jahre alten Hörder Burg über aktuelle und zukünftige, für die VAA wichtige Themen zu beraten und zu entscheiden.
Bei der Ankunft am Phoenix-See immer wieder bemerkenswert: der Transformationsprozess auf dem Gelände des ehemaligen Hörder Hüttenwerkes, wo sich innerhalb kurzer Zeit ein aufgegebenes Industriegelände zum beliebtesten Arbeitsplatz-, Wohn- und Freizeitstandorte mit Phoenix-See als städtebaulichem Herzstück entwickelt hat – und entsprechenden Wachstums- und Struktureffekten für den gesamten Stadtteil.
Von derart sichtbaren Veränderungsprozessen motiviert startete die VAA am Morgen in kleinen Arbeitsgruppen zu allerdings eher abstrakten Diskussionsthemen wie Zukunft und Selbstverständnis, Bedeutung von Social Media, Einbindung von JuniorArchitektInnen. Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen erwiesen sich als fruchtbar und breit gefächert, jeder konnte sich mit spezieller Sicht der Dinge kreativ einbringen, die Entwicklung der VAA bereichern und letztlich mitprägen. Es blieb der Eindruck von Wandel und Veränderung, Weiterentwicklung und Interaktion in einem zunehmend digitaler werdenden Zeitalter, Bereitschaft zu offenen Gesprächen zwischen allen Seiten und einer fundierten, zukunftsfähigen Perspektive für die VAA - eine Generationen übergreifende, spannende Aufgabe.
Auf dem ehemaligen Werksgelände Phoenix-West folgte nachmittags für die VAA-Teilnehmer der baukulturelle Teil, um bei einer 2-stündigen, geführten Wanderung alte Stahlwerksgeschichte neben neuer Technologieentwicklung zu erleben. Teile des alten Hochofenensembles waren zwar vor 25 Jahren von chinesischen Arbeitern abgebaut, in hunderten Kisten verpackt und in China wieder aufgebaut worden, trotzdem sind die verbliebenen Fragmente überaus sehenswert und werden touristisch entsprechend vermarktet. Mit Helm und festem Schuhwerk ging es über den 26 m hohen Skywalk, einem stählernem Steg dem Verlauf einer alten Gasleitung folgend, Richtung Hochofenanlage, wo bis 1998 bei über 2000 Grad Hitze tagein tagaus Eisenerz in Roheisen verwandelt wurde. Hier oben wollte einst ein Investor die Idee einer Roof-top-Gastronomie realisieren, scheiterte aber an bautechnischen Vorgaben. Am höchsten Punkt auf 64 m Höhe erhielten wir einen grandiosen Ausblick über Dortmund und vollzogen so den Wandel vom Industrie- zum Technologiestandort.
Beeindruckt von faszinierenden Ausblicken verschafften sich die VAA-Teilnehmer anschließend noch Einblicke in traditionelle Stehbierhallen- und Bierkultur des Ruhrgebietes: vor knapp 20 Jahren hatte ein Mikrobiologe die Markenrechte zum Dortmunder Bergmann Bier - bis 1971 fast 200 Jahre in Familienbesitz - erworben und braute fortan so erfolgreich, dass es 2017 zum Bau einer Braustätte mit Stehbierhalle auf Phoenix- West gegenüber dem alten Stahlwerk kam - mit Produktion sämtlicher Biersorten, Anfangs-Kapazitäten von 5000 hl und großen Wachstumschancen. Das Motto der Bergmann Brauerei - Harte Arbeit. Ehrlicher Lohn - konnten die VAA-Teilnehmer voll unterstützen und beschlossen einen ereignisreichen Tag.
VAA/ GB