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Kö-Bogen: neuer Stadtbaustein in Düsseldorf

Kö-Bogen I und II mit Dreischeibenhaus

Kö-Bogen I und II mit Dreischeibenhaus

Der Kö-Bogen in Düsseldorf, ein Viertelkreis-Bogen der früheren Hofgartenstraße Richtung KÖ, wurde vor 20 Jahren als innerstädtisches Stadtentwicklungsprojekt initiiert, um städtebauliche Bezüge zu verbessern und neu zu ordnen: dazu gehören mehrere Neubauten, der Abbruch der Hochstraße „Tausendfüßler“ und eine unterirdische Verkehrsführung.

Die 2 Gebäude des 1. Bauabschnitts – entworfen vom New Yorker Architekten Daniel Libeskind – sind im Grundriss organisch geformt, die Fassaden aus Travertin und Glas mit horizontalen Metalllamellen gestaltet und oben über eine Brücke verbunden. Stadtseitig zeigen die Fassaden eine horizontale, zum Kö-Bogen und zur „Kö“ eine vertikale Gliederung mit bepflanzten  Einschnitten. Die diagonale Formensprache auf den Fassaden erinnert an das von Libeskind gestaltete jüdische Museum Berlin. Begrünte Dächer und Terrassen sind vom Straßenniveau nicht wahrnehmbar.

Beim 2. Bauabschnitt – nach einem Entwurf des Düsseldorfer Architekten C. Ingenhoven –  handelt es sich um zwei scharfkantige Baukörper, die zueinander keilförmig abfallen und im Zwischenraum ein Tal bilden, wobei der kleinere Baukörper mit Rasen bepflanzt und vom Fußgängerniveau aus zugänglich ist. Der größere Baukörper ist auf den abfallenden Seiten fast komplett geschlossen und mit Hecken bepflanzt, die sich zum horizontalen Gebäudedach fortsetzen. Die sich öffnenden Seiten bilden eine dunkle Pfosten-Riegel-Fassade, z.T. mit vertikal perforierten Metalllamellen akzentuiert.

In den unteren Geschossen befinden sich insgesamt Einzelhandel und Gastronomie. Im Libeskind-Bau sind – bedingt durch größere Kö-Nähe – Luxussegmente und High-Tech-Firmen wie Apple und der E-Auto-Hersteller NIO vertreten. Der Ingenhoven-Bau fügt sich mit Filialisten in die umgebenden Angebote ein und bildet zusammen mit Dreischeiben- und Schauspielhaus den Gustav-Gründgens-Platz, der primär durch Passanten und Schauspielhausbesucher belebt wird, hier sind ansonsten kaum  Geschäfte oder Gastronomie vertreten.

Auf Seite des Libeskind-Baus sind inzwischen weitere, neue Gebäude entstanden, die teilweise die Formen- und Materialsprache der Libeskind-Architektur aufgenommen haben, zu erkennen an der Fassadengestaltung und den geschwungenen Gebäudeformen. Die organischen Formen ziehen sich jetzt vom Schauspielhaus als Nukleus über den Kö-Bogen-1, den gegenüberliegenden Gebäudeblock entlang des Schadowplatzes bis hin zu P&C.

Die Seite der Ingenhoven-Bauten bleibt in ihrer Formensprache bislang bis auf das Schauspielhaus strikt recht- oder spitzwinklig. Der vorhandene Hochhausentwurf des Züricher Architekten Santiago Calatrava – geplant gegenüber auf der sogenannten Tucht-Insel – erinnert an ein aufgeblähtes Segel, was auch wieder mit den umgebenden organischen Formen korrespondieren könnte. Der Entwurf orientiert sich höhenmäßig am Dreischeibenhaus, wodurch das Planvorhaben in die Umgebung eingebunden wird.

Die bisherigen Baumaßnahmen und neuen Angebote rund um den Kö-Bogen sorgen für eine lebendige und attraktive Innenstadt. „Durch die Maßnahmen haben wir es nicht nur geschafft, zeitgemäße Gebäude zu errichten, sondern auch städtebauliche Bezüge neu erlebbar zu machen“ sagt Dirk Baackmann, tätig im Vorstand der VAA und im Stadtplanungsamt Düsseldorf.
TZ