Vorbeugender Brandschutz am Flughafen DUS

Vorbeugender Brandschutz am Flughafen DUS

Löschfahrzeug der Werkfeuerwehr

durch die VAA vor einigen Monaten eingeladen. In einem interessant gestalteten Power-Point-Vortrag bekamen die Teilnehmer zunächst einen Gesamtüberblick der Gebäude und des Areals. Jeder von uns ist wahrscheinlich bereits mindestens einmal von diesem Flughafen abgeflogen oder gelandet, allerdings ist man sich dabei meist nicht bewusst, welche immense Ausmaße dieses Gelände hat.

Natürlich wurde detailliert auf die Brandkatastrophe vom 11. April 1996 in der Ankunftsebene des Terminals A eingegangen. Hierbei starben 17 Menschen und 88 weitere wurden verletzt. Durch Schweißarbeiten an einer Dehnungsfuge wurde ein Schwelbrand in der Zwischendecke durch eine thermische Zersetzung ohne sichtbare Flammen in den eingebauten Styroporplatten hervorgerufen. Durch eine enorme Hitzeentwicklung versagte der Luftabschluss des Hohlraums und durch das Eindringen von Sauerstoff kam es zu einem Flashover und somit auf einer Länge von mehreren hundert Metern zum Vollbrand der gesamten Zwischendecke.

Die Flughafenfeuerwehr war seinerzeit nicht vorher informiert worden, so dass es auch keine Brandwache gab - aus heutiger Sicht nicht mehr vorstellbar! Eigentlich erst durch die in kürzester Zeit entstandene enorme Rauchentwicklung wurde die Feuerwehr auf den Brand aufmerksam, konnte jedoch die 16 Menschen, die bereits im Rauch erstickt waren, nicht mehr retten. Ein weiterer Schwachpunkt des damaligen Brandschutzkonzeptes waren die Aufzüge, die noch nicht so ausgelegt waren, dass ein verrauchter Terminal nicht mehr angefahren werden konnte. Die Tür öffnete sich sodann und der eingedrungene Qualm blockierte die Lichtschranke. Durch verbautes Schaumpolysterol und eine Ansammlung großer Mengen Staub in den Zwischendecken konnte sich das Feuer sehr schnell in alle Richtungen ausbreiten. Das Fehlen von Brandschutztüren und die Verteilung der Rauchgase durch die Klimaanlage waren weitere Mängel, die später ermittelt werden konnten.

Leider musste es erst zu dieser Katastrophe kommen, ehe die Zuständigen vor Ort notwendige Schlüsse daraus schlossen. Auch auf fortgeschriebene Gesetzestexte hatte dies Einfluss, so dass in den Folgejahren zahlreiche Brandschutzexperten elementare Rückschlüsse auf den vorbeugenden Brandschutz erarbeiteten. Diese wurden sodann in den notwendigen Instandsetzungsarbeiten und Neubauten am Flughafen umgesetzt, was Herr Wendt im Einzelnen auch detailliert erläuterte. Sprinklereinsatz bei großen Höhen in der Empfangshalle sowie Entrauchungsanlagen wurden speziell für diesen Sonderbau entwickelt und eingesetzt.

Airbus A380/800 auf dem Vorfeld - JH  Airbus A380/800 auf dem Vorfeld - JH

Zum Abschluss des Vortrages wurde mit einem eigens für die VAA-Veranstaltung gebuchten Bus das gesamte Außengelände abgefahren und die entsprechenden Erläuterungen zu den jeweiligen Teilzielen gegeben. Schnell wurde den Teilnehmern klar, in welcher Wechselbeziehung das Außengelände mit den jeweiligen Gebäudeteilen steht. Sicherlich kein Bauobjekt, welches mit einem Standardgebäude verglichen werden, allerdings lassen sich auch aus diesem Sonderbau einige Ansätze für die tägliche Praxis ableiten.                                                                                                           

AK Öff - Fotos  JH